Hallo liebe evivo-Freunde,

ich bin Micha Schüle, 21 und war evivo-Freiwilliger in Argentinien. In diesem kleinen Bericht möchte ich mit euch ein paar meiner Erfahrungen meiner Zeit dort teilen. Erstmal möchte ich über grundlegende Informationen meiner Stelle berichten und später natürlich auch noch über meine Arbeit, ebenso wie über mein Privatleben hier. Viel Spaß😊

Meine Heimat in Argentinien ist das überschaubare Städtchen Sauce mit knapp 10.000 Einwohnern. Geografisch liegen wir in der eher ärmeren Provinz Corrientes und sind nur wenige Autostunden (für südamerikanische Verhältnisse) von Brasilien, Uruguay und Paraguay entfernt. Klimatechnisch wird es im Sommer extrem heiß mit oft 40 °C und einer extremen Luftfeuchtigkeit. Im Winter hingegen habe ich Tage erlebt, an denen die Temperatur der 0 °C-Marke sehr nahe gekommen ist. Die Atmosphäre ist eher ländlich und man hat eher das Gefühl, dass man wohnt in einem großen Dorf, in dem sich jeder kennt, so wie die Leute sich auf den Straßen grüßen und nicht in einer kleinen Stadt. Man könnte auch von einem gewissen ‘‘Wohlfühlcharakter‘‘ sprechen. Machen wir weiter mit meiner Arbeit hier in Sauce…

Diese Stelle wurde 2017 ins Leben gerufen und ich war schon im dritten Freiwilligenzyklus, seitdem dieses Projekt entstanden ist. Darum war von Beginn an alles mit der Organisation super strukturiert und man hat sich exzellent um mich gekümmert. Meine erste Aufgabe war die Unterstützung von Lehrern beim Unterrichten an drei verschiedenen Grundschulen im Fach Englisch, was bis heute auch noch die meiste Zeit meiner Arbeit einnimmt. Über diese Aufgabe war ich schon davor in Deutschland informiert und sie war mit ein paar kleinen Ängsten und Zweifeln verbunden, ob das alles mit dem stückelhaften Spanisch so klappen würde. Jedoch wurde ich hier direkt vom Gegenteil überzeugt und gehe hier gerne in die Schulen und genieße die Zeit mit Kindern, sei es im Klassenzimmer oder draußen beim Rumtollen in den Pausen. Die zweite Stelle, welche mit der Zeit dazu kam, war das Altenheim. Dort kann ich einen Tag der Physiotherapeutin Agostina beim Bewegungstraining der steifen Omas und Opas mit zahlreichen schwunghaften Übungen helfen. An anderen Tagen rede ich einfach nur mit ein paar Leuten dort oder helfe mit beim Putzen der Örtlichkeiten. Ab uns zu gab es auch eine kleine Gesangsrunde. Ich habe meine Gitarre mitgebracht und wir haben eine Mischung aus spanischen Kirchenliedern und Volksmusik gesungen. Bei manchen Opis kam die Musik super an und bei anderen wurde mit der Gutelaunemusik eher die schwachen Nerven überstrapaziert.

Die meiste Zeit verbrachte ich hier natürlich mit meiner Gastfamilie zuhause oder auch auf unserem Bauernhof außerhalb von Sauce mitten in der Pampa. Ich war einfach nur froh meine Gastfamilie hier um mich herum zu haben und könnte mir nichts besseres für dieses Jahr vorstellen. Wir aßen jeden Tag zusammen und sind mit der Zeit immer besser zusammengewachsen. Natürlich gab es auch andere Freundeskreise vom Sport oder der Kirche. Manchmal waren diese Beziehungen leider etwas oberflächlich, weil ich mit meinem Spanisch einfach nicht so leicht eine gewisse Tiefe im Gespräch erreichen konnte, aber das ändert nichts daran, dass man wunderbare Sachen zusammen unternehmen kann! Wenn man den Leuten hier mit Freundlichkeit entgegenkommt, kann man echt nur ne schöne Zeit haben, weil die Leute einen mit offenen Armen empfangen und so viel mit dir teilen!

Liebe Grüße und alles Gute,

Micha


Unsere Freiwilligen in Sauce, Argentinien:
(verlinkt sind die privaten Blogs der Freiwilligen)

Micha (2019/2020)
Lara und Parmida (2018/2019)
Ulla und Lars (2017/2018)