Das „Feeding Center“ in Nalerigu wurde vor über 15 Jahren von Joseph Baani, dem Pastor der „Assemblies of God church“ in Nalerigu, einer Kleinstadt im Nordosten Ghanas gegründet. Joseph leitet das „Feeding Center“ hauptverantwortlich.

Seine Idee war und ist es, Waisenkindern, Halbwaisen sowie Kindern aus sozial benachteiligten Familien, eine Zukunftsperspektive zu schaffen. Die Kinder leben alle bei Verwandten, meistens Onkeln oder Tanten, in Nalerigu.

Nach der Schule kommen die Kinder zum „Feeding Center“ und erhalten dort eine warme Mahlzeit (meistens auf einer Grundlage von Reis oder Bohnen, ergänzt mit etwas Gemüse oder Fisch), für einige Kinder ist es die erste richtige Mahlzeit des Tages.

Das Center befindet sich im Innenhof des Wohnhauses der Familie Baani. Dort wird von einer Köchin für die Kinder gekocht, gegessen, zusammengesessen, Hausaufgaben erledigt. Gespielt wird im Innenhof und auf dem Platz vor dem Haus: Fußball, Frisbee, Seilspringen und und und. Die Kinder sind dabei sehr kreativ und basteln sich beispielsweise Springseile aus alten Plastiktüten oder spielen Iwaare (ein traditionelles ghanaisches Murmelspiel) mit Steinchen von der Straße. Durch die Kooperation mit einer privaten Schule, erhalten viele der Kinder über die Mahlzeit und das Zusammensein hinaus auch eine gute Schulbildung.

Ich war 2015/16 für ein Jahr in Nalerigu und habe die Zeit im „Feeding Center“ vor allem als Zeit zum „Kind sein“ für die Feeding Center Kinder erlebt, in der sie keinerlei Verpflichtungen nachkommen mussten. Jetzt, Jahre später, sind die Kinder von damals alle auf weiterführenden Schulen außerhalb von Nalerigu, machen eine Ausbildung, arbeiten, gründen Familien. Stolz wurden mir Zeugnisse gezeigt und von anderen „Kindern“ erzählt, die ein Stipendium erhalten haben. Für mich war es besonders schön, den Zusammenhalt zwischen den mittlerweile jungen Erwachsenen zu spüren. Stolz ist auch Joseph, wenn er von seinem Projekt und besonders von den ehemaligen „Feeding Center Kindern“ spricht: stolz darauf, welchen positiven Einfluss das „Feeding Center“ auf ihre Entwicklung hatte.

Im Moment besuchen ca. 20 Kinder das „Feeding Center“ und erhalten an drei Tagen wöchentlich eine Mahlzeit. Das „Feeding Center“ wird von Evivo über Spenden mitfinanziert. Wir freuen uns über alle, die einen Beitrag leisten können und möchten, um dieses Projekt am Leben zu erhalten. Über Spenden werden nach Möglichkeit auch Schuluniformen und Unterrichtsmaterialien mitfinanziert.

Joseph geht im Laufe dieses Jahren in Rente. In sein Haus, in dem auch das Feeding Center seinen Platz hatte, zieht ein neuer Pastor. Für die Familie Baani hat die Gemeinde ein neues Haus gebaut, das Grundstück ist großzügig, das Haus selbst ist aber anders aufgebaut und das Feeding Center lässt sich nicht direkt integrieren.

Joseph möchte das Projekt aber weiterführen und auf seinem Grundstück ein eigenes Haus für das Feeding Center errichten lassen. Der Plan ist, ein sog „Summer house“ zu bauen, das einen Vorratsraum und Kochstelle beinhalten soll, genauso wie eine überdachte Fäche, die die Kinder vor Sonne und Regen schützt.

Durch die starke Inflation in Ghana, die die Preise stetig steigen lässt, is es schwer, einen genauen preislichen Rahmen festzustecken. Joseph geht aber davon aus, dass das Projekt zwischen 10.000 und 20.000 Euro kosten wird.

Wir freuen uns über jede Spende, die uns bei diesem Vorhaben Unterstützt.

Aufgrund der politischen Lage in den Nachbarländern (Burkina Faso und die Präsenz der Boko Haram im Norden Nigerias), gibt es seit einigen Jahren eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes, die zu einem Entsendeverbot für Weltwärts Freiwillige geführt hat. Demnach können wir derzeit keine Freiwilligen nach Nalerigu und ins „Feeding Center“ entsenden, sind aber mit den Partner*innen vor Ort weiter in regelmäßigen Austausch und hoffen, dass eine Entsendung zukünftig wieder möglich sein wird.